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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Linda´s Berichte
Linda Offline

Pferdetherapeut

Beiträge: 92

26.11.2007 11:27
3.Bericht - Das erste Reiten Antworten

An diesem Tag habe ich es leider nur geschafft am Nachmittag zukommen, aber dennoch hatte ich genug Zeit, um mein eigenes Pferd endlich zum ersten Mal zu reiten. Wie auch die letzten Tage stand Santo in seiner Box und schien sich zu langweilen. „Hallo mein Kleiner!“, begrüßte ich ihn freundlich, als ich seine Box erreicht hatte, und öffnete sie auch gleich, um ihn zum Gruß einwenig zu streicheln. „Na, wie sieht´s aus, wollen wir heute unseren ersten Ritt wagen?“, fragte ich ihn, doch er schnaubte nur mit gelangweilter Miene und suchte nach einem Leckerli. Doch heute bekam er vor dem Reiten nichts, denn ich wollte nicht, dass er jedes Mal bettelt, wenn ich komme. Dann holte ich sein Halfter, machte es ihm drauf, wobei er heute richtig brav war und führte ihn aus der Box. Dort band ich ihn an und begann dann auch gleich mit dem Putzten. Heute wollte ich mich Einbisschen beeilen, denn für das Reiten benötigen wir sicher einige Zeit. Nachdem ich mit dem Striegel fertig war, benutzte ich die Kardäschte, um den Staub zu entfernen und das Fell schön glänzend zu machen. Aber da Santo sowieso ein kurzes und glattes Fell hat, was das eigentlich gar nicht nötig. Während ich putzte, schnaubte er ab und zu. Es schien ihm heute richtig zu gefallen und er wirkte auch etwas ruhiger, als in den vergangenen Tagen. Als ich dann auch die Hufe, die Mähe und den Kopf geputzt hatte, holte ich sein Sattelzeug. Zuerst machte ich ihm die Gamaschen hin, dann sattelte ich ihn. Anfangs drehte er sich beim Satteln einwenig zu Seite, doch allgemein war er heute richtig brav. Auch beim Trensen gab es diesmal keine Probleme. Mit dem Helm bewaffnet führte ich ihn dann zur großen Reithalle. Leider hatte ich heute kein Glück, denn sie war bereits besetzt, doch eine Reiterin wird sicher keine Probleme machen. „Entschuldigung!“, rief ich in die Halle. Die Reiterin drehte sich zu mir um und lächelte mich an. „Ja?“, fragte sie. „Ist es okay, wenn ich mit meinem Hengst dazukomme?“ Die Frau schüttelte den Kopf und ich führte Santo erleichtert hinein. Wie gut, dass es ihr nichts ausmachte, denn ich wollte mit ihm nicht gerade beim ersten Reiten auf den Platz gehen.
Auf der Mittellinie gurtete ich nach und machte die Steigbügel herunter. Eingestellt hatte ich sie ja schon. Nach und nach schien Santo sich wieder daran zu erinnern, dass er ja ein Hengst ist und so begann er zu tänzeln. Ich versuchte ihn mit der Stimme zu beruhigen, doch vergeblich. Als es dich dann doch Einbisschen gebessert hatte, wollte ich aufsteigen, aber jedes Mal, wenn ich nur noch mein Bein rüber tun musste, lief er einfach los. Da half auch das Zügel festhalten nichts. „Nein!“, sagte ich scharf und lies ihn einige Schritte rückwärts gehen, bis er wieder dort stand, wo ich ihn auch ursprünglich hingestellt hatte. Wieder wollte er loslaufen, aber diesmal reagierte ich schnell. „Nein“ Santo rührte sich nicht. Langsam schien er zu verstehen, was ´Nein´ bedeutet. Dann stieg ich auf, wobei er relativ brav stehen blieb. Aber keine 2 Minuten später setzte er sich auch schon in Bewegung, aber ich wollte erst ein paar Minuten haben, um mich richtig sammeln zu können und so lange musste er auch warten! Also gab ich Zügelhilfe, lies ihn rückwärts richten, bis er wieder dort stand, wo er eigentlich stehen sollte. Santo schien den Sinn davon nicht ganz zu verstehen, aber immerhin blieb er stehen, zwar etwas ungeduldig, aber er stand. Wunderbar, wenn ich das öfter mit ihm übe, dann macht er das bestimmt jedes Mal, wenn ich ihn reite! Dann nach einer Minute gab ich leichte Schenkelhilfen und er setzte sich schwungvoll in Bewegung. Die Zügel lies ich vorerst länger, damit er sich schön Strecken konnte. Auf dem zweiten Hufschlag drehte ich ein paar Runden im ruhigen Schritt, so konnten wir beide uns aneinander gewöhnen. Schon im Schritt bemerkte ich, dass Santo tolle Gänge hatte. Sein Schritt war schwungvoll und zügig, genauso, wie man es sich wünschte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Züge. Wie schön so ein tolles Pferd zu haben. Sanft strich ich dem Hengst mit der Hand über den Hals, um ihm zu zeigen, dass es gut war, so wie er es gerade machte. Nach den Schrittrunden nahm ich dann die Zügel auf und ritt ein paar Bahnfiguren, so musste er sich schön biegen und wie erwartet kippte er auch sofort ab. „Fein“, lobte ich ihn und trieb ihn mit den Schenkeln schön durch. Bei den ersten Biegungen bemerkte ich auch, dass er sehr gut auf die Gewichtshilfen hörte, was beim Reiten sehr wichtig war. Als ich dann das Gefühl hatte, dass er sich einwenig gelockert hatte, trabte ich schließlich an. Santo schoss sofort los. Ihm scheint es sehr viel Spaß zu machen, doch er musste auch lernen schön ruhig zu traben. Mit dem Gewicht und den Zügelhilfen erreichte ich, dass er sein Tempo einwenig zurück nahm und schön locker trabte. Auch im Trab ritt ich viele Bahnfiguren! Es war immer gut, wenn man das Pferd beschäftigt, gerade bei ihm hatte ich das Gefühl, dass es wichtig war, ihm viel Abwechslung zu bieten. Schon bald vergaß ich die andere Reiterin und auch alles um uns herum schien ich zu vergessen. Meine ganze Aufmerksamkeit war auf den wunderschönen Hengst gerichtet, den ich ritt. Meinen Hengst! Er war ganz sanft im Maul, worauf hin ich auch eine weiche Hand bekam. Bei ihm musste man mit den Zügeln gar nicht viel machen, es ging alles mit dem Gewicht, genauso wie es eigentlich sein sollte. „Schön machst du das!“, lobte ich ihn wieder und Santo schnaubte ab. Seine Ohren spielten aufmerksam und schon jetzt bemerkte ich, dass ich sicher immer viel Spaß mit ihm haben werde. Als ich dann auch einwenig getrabt war, parierte ich wieder zum Schritt durch. An der Mittellinie lies ich ihn anhalten. Dann gab ich die Hilfen fürs Schenkelweichen. Ohne lange zu überlegen führte er die Aufgabe perfekt aus. Ausgiebig lobte ich ihn. Anschließend trabe ich wieder an, machte Schritte verlängern und Traversalen. Er ist wirklicht gut ausgebildet, all das erledigte er super, woraufhin ich ihn dann auch wieder lobte. Auf dem Hals des Hengstes bildeten sich schon Schweißflecken, er hatte also keine besonders gute Kondition, aber das kriegen wir schon hin. Nun, fand ich, war es an der Zeit einmal auszuprobieren, wie er so im Galopp war. Ich ging auf den Zirkel, dort stellte ich ihn erst schön, saß aus, lies ihn ganz ruhig traben und kurz vor der Ecke gab ich dann die Galopphilfe. Sofort sprang Santo und –wie auch im Trab – schoss er erst einmal los. Ich lies ihn eine Zirkelrunde einwenig rennen, nahm ihn dann aber zurück, bis ich ihn schön sitzen konnte und er lies sich auch wunderbar durchtreiben. Ich muss zugeben, der Galopp war am schönsten, der Hengst schien sich so locker und leicht fortzubewegen und ich konnte ihn so schön sitzen. „Fein“, lobte ich ihn wieder. Nach ein paar Runden stellte ich ihn dann auf der Mittellinie um und er machte einen Fliegendengaloppwechsel. Danach ging es auf der anderen Hand weiter. Jetzt bemerkte ich, dass die linke Hand seine bessere war, denn nun war er sogar noch schöner zu sitzen! Doch leider bemerkte ich nicht, wie das Tor der Halle aufging. Santo erschrak und machte einen Satz zu Seite. Ich brauchte einige Sekunden, um zu begreifen, was gerade geschehen war, doch dann schaffte ich es mich wieder zu sammeln. Inzwischen war Santo ausgefallen und im flotten Trab zurück auf den anderen Zirkel gerannt. Ich parierte ihn zum Schritt durch und gönnte ihm und mir eine kleine Pause.
Danach trabte ich noch einmal auf deinen Händen und beschloss schließlich, dass es für heute reichte. Er schwitzte auch schon total und fürs erste Reiten war es auch wunderschön gewesen. Im Schritt lies ich ihn dann wieder am langen Zügel einige Runden zu gehen, ehe ich dann auf der Mittellinie abstieg und ihn hinausführte. Natürlich nicht ohne „Tor frei?“ zu rufen und eine Antwort abzuwarten. Die Halle lag nicht weit vom Stall entfernt, deshalb erreichten wir den Stall auch gleich, wo ihm in der Stallgasse zuerst sie Trense herunternahm und das Halfter drauf machte. Dann sattelte ich ihn ab und holte sofort eine Abschwitzdecke. Er hatte sehr geschwitzt und ich wollte nicht, dass er womöglich noch krank wurde. Die Trense, den Sattel und die Gamaschen legte ich erst einmal vor die Box. Dann kratzte ich ihm die Hufe aus und stellte ihn in die geräumige Box. Dort bekam er noch ein Leckerli und dann machte er sich sofort über sein Futter her, welches schon in seinem Trog auf ihn wartete. Während er fraß räumte ich meine Sachen auf und kehrte die Stallgasse. Es war nun schon spät! Schnell verabschiedete ich mich von Santo und verließ dann den Stall um nach Hause zu gehen. Was für ein schöner erster Ritt!

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°~*Pferde*~°: Santo
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Sindy Offline

Moderator

Beiträge: 248

26.11.2007 18:50
#2 RE: 3.Bericht - Das erste Reiten Antworten

Super wie immer 300$

Linda Offline

Pferdetherapeut

Beiträge: 92

26.11.2007 19:32
#3 RE: 3.Bericht - Das erste Reiten Antworten

Dankeschön! :)
Sorry, dass es immer so lange dauert, doch während der Schulzeit finde ich kaum Zeit :/

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